Woran denken Sie zuerst, wenn Sie den Begriff vom barrierefreien Bad hören? Leider ist die Bezeichnung heutzutage vollkommen zu Unrecht mit einem falschen Ruf behaftet.
Viele Menschen sehen im barrierefreien Bad immer noch einen Raum, der ausschließlich auf Rollstuhlfahrer bzw. Menschen mit anderen körperlichen Einschränkungen ausgerichtet wurde.
Doch ein barrierefreies Bad leistet mehr! Auch Menschen ohne Einschränkungen und aus allen Altersklassen können sich hier rundum wohl fühlen. Ist Ihnen beispielsweise schon aufgefallen, dass viele Badezimmer in Hotels barrierefrei gestaltet wurden? Fest steht: barrierefrei muss nicht hässlich sein! Im Gegenteil: die Barrierefreiheit kann dabei helfen, den Nutzerkomfort zu unterstreichen und das Bad noch individueller wirken zu lassen.
Optimale Platzverhältnisse
Zurück zum Rollstuhlfahrer: gerade dann, wenn ein Bad von einem Rollstuhlfahrer genutzt wird, muss dieser sich möglichst frei im Raum bewegen können. Doch wieso sollte sich eigentlich nur ein Mensch im Rollstuhl über optimale Platzverhältnisse freuen? Profitieren nicht auch Menschen ohne körperliche Beschwerden von einem ordentlich strukturierten Raum, der Ihnen alle Freiheiten bietet? Genau hier setzen die optimalen Platzverhältnisse im Bad an.
Auch kleine Räume kommen unter Nutzung der passenden Möbel hier super zur Geltung. Um den zur Verfügung stehenden Platz zu optimieren, ist es wichtig, auf individuelle Möbel zu setzen, die sich perfekt an den Raum anpassen. So können beispielsweise ansonsten ungenutzte Stauräume optimal in Szene gesetzt werden. Die Vorteile der individuellen Stücke zeigen sich besonders stark in kleineren Badezimmern. Platzprobleme der Vergangenheit spielen -unter dem Einsatz angepasster Möbel und Accessoires- keine Rolle mehr.
Ein unterfahrbares Waschbecken
Zu einem barrierefreien Bad gehört unter anderem auch ein unterfahrbares Waschbecken. Wer hier über keinerlei körperliche Einschränkungen verfügt und entsprechend nicht im Rollstuhl an den Spiegel heranfahren muss, kann hiervon jedoch auch profitieren. Wie wäre es beispielsweise, einen gewöhnlichen Stuhl vor dem Waschbecken zu platzieren und sich hier im Sitzen zu schminken? Ein unterfahrbares Waschbecken bietet jedoch auch einen nicht zu unterschätzenden Stauraum. Egal, ob Sie darunter einen kleinen Schrank oder ein Regal platzieren möchten: die Möglichkeiten sind besonders vielseitig.
Besonders modern: eine Dusche ohne Einstieg
Duschen ohne Einstieg bergen das Potenzial in sich, die Transparenz eines Badezimmers ungemein zu erhöhen. Für eine Abgrenzung (und einen entsprechenden Spritzschutz) sorgt hier eine gläserne Duschkabine. Dieses Accessoire erfüllt nicht nur funktionale, sondern auch optische Erwartungen. Ein modernes Bad, dessen Nutzerkomfort sich durch den Verzicht auf einen hohen Einstieg erhöht!
Ein rutschsicherer Boden
Das Verletzungsrisiko im Bad kann -je nach Nutzungsgewohnheiten- hoch sein. Gerade dann, wenn Sie viele Stylingprodukte verwenden, wird der morgendliche Gang zum Waschbecken oft zur Rutschpartie.
Unter anderem haben Sie die Möglichkeit, Ihren Boden durch das Auslegen von Läufern oder die Verwendung von etwas raueren Fliesen rutschsicherer zu machen. Wer möchte, dass die Farbe des entsprechenden Bodenbelages mit den verwendeten Regalen und Möbeln harmoniert, sollte deren Design auch individuell auf die Gegebenheiten vor Ort abstimmen. Angepasste Möbel schaffen damit ein harmonisches Bild, das die Hochwertigkeit des Raumes noch weiter unterstreicht.
Für eine noch bessere Orientierung: die Bodenhaptik
In barrierefreien Bädern werden oft auch verschiedene Bodenbeläge miteinander kombiniert. Somit ist es beispielsweise auch möglich, bestimmte Wege, beispielsweise von der Toilette zur Dusche zu kreieren. Hierbei handelt es sich um eine komfortable Hilfe, die die Orientierung im Dunkeln merklich erleichtern kann. Kind und Frau am Waschtisch
Weitere Tricks für einen hohen Nutzerkomfort im barrierefreien Bad
Wer seinen Fokus auf ein barrierefreies bzw. nutzerfreundliches Bad legen möchte, sollte abschließend noch zu folgenden Tricks greifen:
- Entscheiden Sie sich im Rahmen der Ausstattung am besten immer für vergleichsweise große Abstellflächen, beispielsweise im Bereich rund um das Waschbecken.
- Nutzen Sie Möbel, die möglichst ergonomisch bzw. körpergerecht geformt sind, damit sich das Bad optimal an Ihre Bedürfnisse anpassen lässt.
- Generell gilt: denken Sie bei der Einrichtung Ihres barrierefreien Badezimmers möglichst funktional. Alle Gegenstände des Alltags, beispielsweise die Klopapierrollen, sollten immer gut erreichbar sein. So nutzen Sie den zur Verfügung stehenden Platz optimal aus und erhöhen gleichzeitig auch „ganz nebenbei“ den Nutzerkomfort.
Der Vollständigkeit halber sei jedoch selbstverständlich auch noch gesagt, dass barrierefreie Bäder, die tatsächlich von Menschen mit körperlichen Einschränkungen genutzt werden, gegebenenfalls natürlich auch mit Halte- und Stützgriffen versehen werden müssen.